Depressionen

Depressionen

Oft unerkannt – sehr häufig  –  fast immer in ihrer Schwere unterschätzt – glücklicherweise in den meisten Fällen gut behandelbar oder sogar zu verhindern

Man ist lustlos, müde, gereizt, ungeduldig und in schlechter Stimmung. Außderdem schläft man schlecht und kann sich auch über Dinge und Unternehmungen nicht freuen, die einem normalerweise  Freude machen. Entweder hat  man keinen oder einen sehr gesteigerten Appetit, vor allem auf Süßes. Am Morgen wacht man alles andere als erfrischt auf und mit der Konzentration ist es auch nicht weit her. All das können die Anzeichen für Depressionen sein.

Natürlich sind die Ursachen für schlechte Stimmung, Antriebslosigkeit bis hin zu Depressionen sehr vielfältig. Sie reichen von chronischer Überlastung über hohe Stressbelastung und genetischer Disposition bis hin zu Nebenwirkungen einzelner Medikamente und eben abnehmendem Tageslicht.

Depressionen infolge letzterer Ursache haben übrigens sogar einen eigenen Namen:

SAD – seasonal affective disorder. Mit dem Untertitel: when winter brings the blues

Depressionen sind sehr häufig. Jeder 5. erlebt mindestens einmal in seinem Leben eine depressive Episode, bei uns leiden 5% chronisch daran. Davon haben 94% Prozent Gedächtnis – und Konzentrationsprobleme, Aufmerksamkeitsstörungen und sind in ihrer Fähigkeit zu planen und Entscheidungen zu treffen  massiv eingeschränkt.

Unabhängig von der Ursache ist aber auf jeden Fall entscheidend, dass genügend Bausteine für Botenstoffe und auch genügend Vitamine und Mineralstoffe vorhanden sein müssen, um überhaupt die Grundfunktionen sicherzustellen. Gerade in jüngster Zeit gibt es wieder einige sehr interessante wissenschaftliche Publikationen, die das eindrucksvoll bestätigen.

Aminosäuren zum Beispiel sind die Bausteine für ALLE Botenstoffe in unserem Gehirn. Die Botenstoffe ermöglichen die Signalübertragung von einer Nervenzelle zur anderen über Synapsen. Sie stehen normalerweise in einem ausgeklügelten Verhältnis zueinander. Gerade bei den Botenstoffen ist das reibungslose Zusammenspiel zwischen den Botenstoffen hinsichtlich ihrer hemmenden oder fördernden Eigenschaften immens wichtig. Zu dieser Thematik haben wir übrigens selbst mit unserem Präparat in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Graz eine wissenschaftliche Untersuchung durchgeführt. Hier finden Sie unsere Studie!

Synapsen-Impulsübertragung in der Nervenzelle

Ein kleiner Streifzug:

  • Acetylcholin spielt eine große Rolle für unser Lern- und Erinnerungsvermögen.
  • Dopamin ist wichtig für Bewegung und beeinflusst unsere Motivation
  • Glutamat ist ein antreibender Botenstoff, während
  • Glycin hemmend und schlaffördernd wirkt.
  • Serotonin spielt eine ganz entscheidende Rolle hinsichtlich unserer Stimmungslage und Stress-Resistenz.

Die höchste Konzentration finden sich übrigens im Darm. Möglicherweise liegt gerade darin der Zusammenhang zwischen Stress, schlechter Laune und viel falschem Essen mit anschließender Gewichtszunahme.

In einer Studie konnte nun eindrucksvoll bewiesen werden, dass mit einer gezielten, kontrollierten Gabe von Tryptophan der Serotonin-Haushalt unter Stressbelastung stark verbessert werden konnte.

Was kann man tun?

  • Auch im Herbst und Winter ist es gut, sich möglichst viel bei Tageslicht im Freien aufzuhalten. Wenn das nicht möglich ist, ist der Einsatz einer Tageslicht-Lampe sinnvoll. Sie sollte mindestens 10000 LUX Lichtleistung haben. Bitte Ihren Augenarzt kontaktieren, wenn Sie entsprechende Probleme haben, man sollte in solche Lampen nämlich zumindest kurz direkt hineinschauen.
  • Bewegung ist immer gut. Im Idealfall ein Spaziergang bei Tageslicht. Wenn das nicht möglich ist: auch Indoor-Bewegung macht Sinn. In einem unserer früheren Blogs finden Sie dazu sehr effiziente Vorschläge, die nicht viel Zeit kosten.
  • Wie sich auch schon aus den vorherigen Ausführungen ergibt, ist eine gute Nährstoffversorgung sehr wichtig. Speziell Mängel an Aminosäuren und B-Vitaminen sind oft eine der Ursachen für Depressionen.
  • Auch Kräuter und Pflanzenextrakte können gute Dienste leisten. Am bekanntesten und sehr effektiv ist Johanniskraut. Sie sollten aber vor der Anwendung unbedingt mit Ihrem Arzt Rücksprache halten, da Johanniskraut mit relativ vielen Medikamenten Wechselwirkungen zeigt. Neuerdings hat man bei Safran eine starke antidepressive Wirkung nachweisen können.
  • Wenn all diese, übrigens auch prophylaktischen Maßnahmen nichts bewirken, sollte unbedingt eine fachmännische Untersuchung erfolgen und entsprechende Maßnehmen, sei es nun eine Medikation oder Psychotherapie eingeleitet werden.
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