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Frühjahrsmüdigkeit – Mythos oder Wirklichkeit?

Frühjahrsmüdigkeit – Mythos oder Wirklichkeit?

 

Die Natur erwacht deutlich sichtbar zu neuem Leben, die Sonne gewinnt an Kraft, die Tage werden länger, die Temperaturen steigen – da wäre es doch folgerichtig, dass sich all dies auch auf unseren Energie-Level positiv auswirkt.

Leider ist für mehr als die Hälfte der Bewohner unserer Breiten das Gegenteil der Fall. Sie fühlen sich benommen und müde, emotional unausgeglichen und leiden vermehrt unter Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen und Wetterfühligkeit. Kurz unter Frühjahrsmüdigkeit.

 Es ist wichtig festzuhalten, dass Frühjahrsmüdigkeit keine Krankheit, sondern eine Reaktion auf die Veränderungen in der Natur ist.

Wir müssen uns vor Augen halten, dass das Leben in gemäßigten Klimazonen eine laufende Anpassung an unterschiedlichste  Situationen erfordert. Pflanzen können sogar ein spezielles Protein bilden, das sie auf den „Frühlings-Modus“ umstellt.  Mensch und Tier regulieren ihren Stoffwechsel und auch ihre Hormon-Spiegel in Einklang mit den äußeren Gegebenheiten wie zum Beispiel Licht und Temperatur. Bedenken wir doch nur, was es für unseren Organismus bedeutet, dass die Temperaturen zwischen den Jahreszeiten in unseren Breitengraden bis zu 60 Grad differieren können.

Das ist im Prinzip sehr positiv, weil es Körper und Geist wach hält. Es ist letztlich ein Kennzeichen des Lebens schlechthin, dass sich der Organismus sehr flexibel und effizient an wechselnde äußere Gegebenheiten anpassen kann. Gerade in den Übergangszeiten wie Frühling und Herbst sind die Anforderungen an die Adaptionsfähigkeit besonders groß. Wobei der Frühling als Zeit des Erwachens noch einmal anstrengender ist.

Im Winter halten auch wir Menschen eine Art „Mini-Winterschlaf“. Dabei ist unsere Kern-Temperatur niedriger als im Sommer und in der Folge wird der Stoffwechsel heruntergefahren. Das gilt auch für die Gehirn-Botenstoffe Serotonin und Dopamin.

 

Was ändert sich nun im Frühling?

 

  •  Schon Die Temperatur-Unterschiede innerhalb eines einzigen Tages können den Organismus belasten. Morgens und abends ist es meistens noch sehr kühl und untertags manchmal schon sehr warm. Das ist letztlich auch für unser Immunsystem eine Herausforderung, da es unter diesen Umständen schon nicht ganz einfach ist, die passende Bekleidung zu wählen.
  • Auch der Kreislauf ist gefordert. Auf die schnell stärker werdende Sonneneinstrahlung reagiert der Organismus mit einem Anstieg der Körpertemperatur. Bei Kälte sind die Blutgefäße eng, bei Wärme weit gestellt. In der Folge muss auch der Blutdruck reguliert werden.
  • Eine ganz entscheidende Rolle nimmt auch der Gehirn-Botenstoff Serotonin ein, der unter anderem für unsere Stimmungslage verantwortlich ist. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sich der Stoffwechsel rund um Serotonin mit den Jahreszeiten ändert.
  • Umstellung auf SommerzeitDurch die länger werdendenTage ändert sich auch das Schlaf-Muster. Dieser Effekt wird bei empfindlichen Personen noch durch die Umstellung auf die Sommerzeit verstärkt.
  • Last but not least ist der Frühling auch die Haupt-Saison für Allergien. Die Natur steht buchstäblich in voller Blüte. Das bedeutet aber für empfindliche Personen, dass der Organismus meint, Strategien gegen Pollen und viele andere Allergene entwickeln zu müssen. Das bedingt letztlich eine vermehrte Histamin-Ausschüttung, die ihrerseits wiederum zu Müdigkeit, Schlafstörungen, Verdauungsproblemen und Kopfschmerzen führen kann.

 

Was kann man gegen Frühjahrmüdigkeit tun?  5+4 Strategien

 

  • Ganz entscheidend ist die Pflege des Serotonin-Haushaltes und -Stoffwechsels. In wissenschaftlichen Forschungsarbeiten wurden dafür vier „nicht-medikamentöse“ Strategien evaluiert.

Es gibt eine deutliche Wechselwirkung zwischen Stimmungslage und Serotonin-Spiegeln und -Produktion im Gehirn. Das funktioniert in beide Richtungen: Serotonin beeinflusst die Stimmung und die Stimmung beeinflusst Serotonin. Das bedeutet letztlich, dass der Gehirnstoffwechsel durch Mental-Training oder auch Psychotherapie positiv beeinflusst werden kann.

Aufenthalt im FreienGanz wichtig und sehr wirkungsvoll ist der Aufenthalt im Freien, speziell an Tagen mit hellem Sonnenlicht.

Sport im FreienDurch Bewegung wird der Serotonin-Spiegel im Gehirn höher. Der beste Effekt wird durch regelmäßige Bewegung im aeroben Bereich erzielt, also in einem Bereich, der im Rahmen des entsprechenden Trainingszustandes gut geleistet werden kann.

Überaus wichtig ist das ausreichende Vorhandensein von Tryptophan als Ausgangsstoff für Serotonin. Es gibt viele wissenschaftliche Untersuchungen, die nachweisen, dass Tryptophan die Stimmungslage verbessert und ausgleichend wirkt. In diesem Zusammenhang ist das Verhältnis von Tryptophan zu den anderen Aminosäuren entscheidend, da mehrere Aminosäuren dasselbe Transport-System benützen und so um den Eintritt in das Gehirn konkurrieren.

 

  • Neben dem speziellen Augenmerk auf Serotonin ist natürlich auch die Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen (insbesondere Zink), Omega3-Fettsäuren und Antioxidantien überaus wichtig. In Vitalogic finden Sie alle entsprechenden Vitalstoffe in einem Präparat.

 

 

 

  • Ausreichend Schlaf und ein guter Schlaf-Rhythmus ist ebenfalls sehr hilfreich. Wobei langes Schlafen am Morgen nicht so wirkungsvoll ist, wie ein früheres Schlafengehen am Abend.

 

 

 

  • Hinsichtlich eines gut funktionierenden Kreislaufs sind morgendliche Wechsel-Duschen (mit einer kalten Dusche endend) ebenso wie Sauna-Gänge oder Kneipp-Anwendungen hilfreich.
  • Bei Allergien und entsprechenden Beschwerden der Nebenhöhlen haben sich Nasen-Duschen mit Salzlösungen bewährt.
  • Zuletzt noch ein Tipp aus der chinesischen Medizin, die die saisonale Belastung im Frühling schon vor vielen Jahrhunderten erkannt hat:

Akupressur (auch mehrmals täglich) auf zwei Akupunktur-Punkten

Akupressur KS 6KS 6 : dieser Punkt befindet sich 2 Daumenbreiten oberhalb der Handgelenksfalte auf der Innenseite (Handflächen-Seite) des Unterarms.

 

 

 

 

 

Akupressur Magen 36Magen 36 :

befindet sich an der Vorderseite des Unterschenkels an der Außenkante des Schienbeins. Man findet ihn einfach, indem man mit dem Zeigefinger von der Unterseite der Kniescheibe ca 1 Handbreit nach unten streift. Dann „fällt man in diesen Punkt quasi hinein“.

 

 

 

 

 

 

bei Allergien gibt es einen wirkungsvollen Punkt am Ohr: die höchste Stelle der OhrmuschelOhrpunkt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

GANZ WICHTIG!

Die Symptome der Frühjahrsmüdigkeit können auch andere Ursachen als den Wechsel der Jahreszeiten haben. Wenn dieser Zustand der Müdigkeit und des Unwohlseins trotz der oben angeführten Maßnahmen länger anhält, sind weitere Untersuchungen angezeigt und Sie sollten in diesem Fall unbedingt die Hilfe eines Arztes oder Heilpraktikers in Anspruch nehmen.

 

 

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