Stresssymptome

Stresssymptome – eine lebenslange Herausforderung

STRESSSYMPTOME

EINE LEBENSLANGE HERAUSFORDERUNG

 

Was ist Stress? Versuch einer Definition

Ursprünglich kommt dieser Begriff aus der Werkstoffkunde und definiert die Veränderung eines Werkstoffes auf einen äußeren Reiz.

Wörtlich übersetzt bedeutet er Druck, Spannung, Beanspruchbarkeit oder Belastung.
Daraus ergibt sich auch schon eine neutrale Definition: die Reaktion des Organismus auf physische und /oder psychische Reize. Das ist per se weder gut noch schlecht.

Normalerweise sind die Begriffe Stress und Stresssymptome heutzutage hauptsächlich negativ besetzt. Wir sehen da vor unserem inneren Auge einen Menschen, der  viel zu viel „um die Ohren hat“, der der Fülle seiner Aufgaben und der Anforderungen, die ihm das Leben stellt, nicht gewachsen ist, weil einfach alles zuviel ist.

 

Herausforderungen für den Körper

Welche Reize können das nun sein?

Äußere Einflüsse wie Hitze, Kälte, Hunger, Krankheit, Verletzungen, Lärm, Umwelteinflüsse durch Chemikalien oder auch Drogen aller Art.

Zeitdruck, Überforderung durch hohe Leistungsansprüche, Ängste aller Art (vor der Zukunft, zu versagen, finanziell, vor Prüfungssituationen), aber auch durch Konflikte, Intrigen und das Zusammentreffen mit schwierigen Mitmenschen.

In jedem Fall sind vielfältige Stresssymptome die Folge.

  

Wie reagiert nun unser Organismus auf jegliche äußeren Einflüsse?

Diese Reaktionen werden vom vegetativen Nervensystem gesteuert. Es funktioniert im Wesentlichen autonom, das heißt, es regelt Funktionen wir Atmung, Herztätigkeit, Verdauung  oder Blutdruck selbstständig. Wir wären ja wirklich grenzenlos überfordert, wenn wir uns vorstellen, dass wir die Koordination zwischen 200 Billionen Zellen organisieren müssten.

Dieses Nervensystem besteht aus 2 Anteilen: dem Parasympathikus und dem Sympathikus. Jeder hat seine Aufgaben, im Idealfall befinden sich beide im Gleichgewicht.

Für die Stresssymptome ist der Sympathikus zuständig. Er wird aktiviert, wenn der Organismus in Alarm versetzt wird. Dann werden Stress-Hormone produziert mit einigen Konsequenzen. Und zwar genau so lange, wie dieser Reiz, also der Stress anhält.

 

Was bedeuten diese Herausforderungen für unseren Organismus?

Stresssymptome gehen durch alle Systeme, sie reichen vom Gesamt-Organismus bis auf die Ebene jeder einzelnen Zelle.

Überlegen wir doch einmal, was es schon alleine bedeutet, sich den verschiedenen Außen-Temperaturen anzupassen. Wie schützt sich der Organismus vor -30 Grad und was bedeutet es, bei 100 Grad Temperatur in der Sauna zu sitzen?

Was heißt es , wenn unser Körper durch Ängste und Sorgen im Dauer-Alarm-Zustand ist? Die Reaktionen sind die gleichen, egal, ob wir einer konkreten Gefahr gegenüberstehen, wo sich die Frage von „fight or flight – Kampf oder Flucht“ erhebt oder ob wir mit unangenehmen Kollegen oder unerledigten Aktenbergen konfrontiert sind.

 

Stresssymptome-welche Reaktionen treten bei Stress auf?

  •  Ausschüttung der Stresshormone Cortisol und Adrenalin, um die körperliche Leistungsfähigkeit kurzfristig zu erhöhen.
  • Es kommt zu einer Erhöhung des Pulsschlags und Blutdrucks und zu einer vermehrten Muskelspannung.
  • Die erhöhten Stresshormonspiegel wirken sich auch auf das psychische Wohlbefinden aus, man wird ängstlich, schreckhaft und fühlt sich angespannt.
  • Um all das bewältigen zu können werden Blutzucker und Fettsäuren im Blut erhöht. Im Umgang mit Geldsorgen oder  schwierigen Mitmenschen verbrauchen wir diese Ressourcen allerdings nicht.
  • Durch dieses ständige Überangebot von Blutzucker und Fettsäuren entsteht letztlich eine Insulinresistenz mit all den gefürchteten Folgen. Siehe  unseren vorhergehenden Blog Insulinresistenz.
  • In weiterer Folge nimmt auch die Anfälligkeit für Infekte zu. In der (oft vermeintlich) akuten Gefahr will der Organismus einfach überleben und in dieser Situation ist die Bildung von Abwehrstoffen gegenüber Infekten beileibe nicht das Hauptthema (Blog Tipps für ein starkes Immunsystem).
  • Im Tierversuch wurde festgestellt, dass Dauerstress über drei Wochen direkt Hirnzellen schädigte.
  • Durch das Überhandnehmen des Sympathikus auf Kosten des Parasympathikus leidet auch der gesamte Verdauungstrakt, allen voran der Darm
  • Auf der Ebene der Zellen gibt es ganz bestimmte Stress-Reaktionen, die entweder ihr Überleben oder ihre Eliminierung bewirken sollen (falls sie nicht mehr so gut funktionsfähig ist, um mit diesen Belastungen fertig werden zu können).
  • Das kann letztlich zu einem deutlich gesteigerten Abbau von Proteinen führen. Diese Zell-Reaktionen können letztlich auch zu Krankheiten führen.
  • Eine Reaktion ist zum Beispiel der sehr unerwünschte oxidative Stress, der auf die Dauer sämtliche Strukturen, wie zum Beispiel die Blutgefäße schädigen kann.

 

Wie kann man Stresssymptome abbauen und den Organismus bestmöglich unterstützen?

Wie kann man Stresssymptome abbauen

Die Therapie der Stresssymptome muss an mehreren Stellen gleichzeitig ansetzen, da ja auch viele Strukturen gleichzeitig betroffen sind.

Wenn die körperlichen und seelischen Ressourcen schon weitgehend aufgebraucht sind, ist professionelle medizinische und psychotherapeutische Hilfe meistens unumgänglich und auch dringend empfehlenswert.

Im Vorfeld kann man aber schon Einiges tun, um es gar nicht so weit kommen zu lassen.

 

  • Eine derartige Empfehlung kann manchmal wie Hohn klingen, wenn man gerade im größten Strudel steckt. Aber trotzdem: schon ein paar Minuten Atemübungen täglich durchbrechen diese schädliche Abwärts-Spirale und können viel Positives bewirken. Atmen Sie bewusst durch die Nase möglichst tief ein und durch den Mund wieder aus, möglichst langsam. Ideal ist natürlich regelmäßige Übung, wie Autogenes Training, Yoga, Tai Chi oder Meditation.
  • HRV oder Herzraten-Variabilität. Dabei wird mit einfachen Geräten die Regulationsfähigkeit des vegetativen Nervensystems gemessen. Jeder kann solche Geräte besorgen und Entspannung richtiggehend trainieren.
  • Gedankenhygiene Die Wirkung dieser Maßnahme wird oft unterschätzt, ist aber sehr wirkungsvoll. Schöne positive Bilder bei den Atemübungen erhöhen die Wirkung beträchtlich.
    Manchmal hilft schon eine Änderung der Sichtweise

    Manchmal hilft schon eine Änderung der Sichtweise

  • Ändern der Sichtweise: auch das ist mit einiger Übung möglich. Wir können Vieles, was auf uns einströmt, nicht ändern. Was wir aber ändern können, ist unser Sichtweise. Wenn wir eine Situation nicht als laufende Bedrohung, sondern als anregende Herausforderung erleben, macht das für den Organismus einen Riesen-Unterschied. Und letztlich hindert uns niemand daran, außer wir selbst.
  • Ernährung: wenn unsere Nebenniere durch die ständige Produktion von Stress-Hormonen schon komplett überlastet ist, ist das regelmäßige Essen von kleineren Portionen anzuraten. Da führt Fasten oder nur das Auslassen einzelner Mahlzeiten zu einer weiteren Verschlechterung des Befindens.
  • Anders ist das im Stadium der oben beschriebene Insulinresistenz. Da ist es sinnvoll, den Insulinspiegel konstant niedrig zu halten, Kohlenhydrate einzuschränken und auch einmal eine Mahlzeit auszulassen.
  • Bewegung: auch intensives Training beruht letztlich auf Stress. Der Organismus wird gefordert und auf diese Art gezwungen, sich auf höhere Anforderungen einzustellen. Wobei die Devise ist: fordern, aber nicht überfordern. Wenn also die äußeren Belastungen schon sehr hoch sind, macht es keinen Sinn, diese Situation noch zu verschärfen. Moderate Bewegung, aber nicht bis an die Belastungsgrenze ist jedoch sehr hilfreich. Und wenn das in dieser Situation nur ein kurzer Spaziergang ist, ist es auch gut. Vielleicht gleich mit einer Entspannung verbunden, wie ganz bewusstem langsamem Gehen zum Beispiel, oder achtsamer bewusster Wahrnehmung der Natur ringsum.
  • Schlaf: sorgen Sie für ausreichend Schlaf. Tipps für einen guten erholsamen Schlaf wird es in einem unserer nächsten Newsletter geben.
  • Unterstützung des Organismus durch Nahrungsergänzung. Sehr oft stellt sich ja die Frage, ob man Nahrungsergänzung überhaupt braucht. Die Antwort ist denkbar einfach; man braucht sie nicht, weil der Organismus auf unglaublich große Kompensations-Mechanismen zurückgreifen kann. Siehe Stress- Reaktionen. Wobei sich die Frage erhebt, ob man ihm das antun will, gerade wenn die äußeren Belastungen ohnehin schon hoch sind.

 

Welche Aminosäuren lindern Stresssymptome?

Dass Aminosäuren dabei eine sehr wichtige, wenn nicht die Hauptrolle spielen, liegt aus mehreren Gründen auf der Hand. Die Wirkung von Aminosäuren konnte schließlich unter anderem für Diabetes, Depressionen, Fettstoffwechselstörungen und Störungen des Immunsystems nachgewiesen werden.

Tryptophan ist die Vorstufe für den Botenstoff Serotonin, der für eine gute und ausgeglichene Grundstimmung zuständig ist. Gemütszustände wie Depressionen, Aggressionen und Angst werden mit einem Serotoninmangel in Zusammenhang gebracht. Ein erhöhter Cortisolspiegel, der ja bei Stress auftritt, bewirkt einen erhöhten Abbau des Serotonins.

Phenylalanin  ist die Vorstufe für Stresshormone. Der Bedarf ist also naturgemäß in Stress-Situationen besonders hoch.Phenylalanin ist außerdem die Vorstufe des Dopamins, unseres Glückshormons und hilft so, die Stimmung zu heben, die Hirnleistung und psychische Belastbarkeit zu verbessern.

Arginin kann den Entzündungsreaktionen begegnen, die durch chronischen Stress verursacht werden können und so die Blutgefäße schützen. Es  kann die Durchblutung der Gefäße verbessern,  den Blutdruck senken und auch bei Schlafstörungen helfen.

Glycin ist für die Energieversorgung des Gehirns zuständig. Diese nichtessentielle Aminosäure hat auch eine entspannende und entkrampfende Wirkung auf die Muskulatur und hilft bei Panikattacken und Schlafstörungen.

Glutamin Physischer und psychischer Stress führt zu Defiziten an dieser nichtessentiellen Aminosäure. Sie ist für das Immunsystem wichtig und stimuliert es bei einer stressbedingten Schwächung. Glutamin ist ein wichtiger Nährstoff für die Schleimhautzellen im Magendarmtrakt. Durch Zufuhr von Glutamin oder seiner Vorstufe kann auch die Synthese von Glutathion angekurbelt werden. Glutathion ist ein wichtiger Radikalfänger des Körpers. Er ist besonders bei Stress wichtig, um die vermehrte Bildung freier Radikale zu kompensieren.

Taurin ist eine weitere nichtessentielle Aminosäure, die bei Stress eine Schutzfunktion für das Herz-Kreislauf-System hat. Zusätzlich kann es die bei Stress in hohem Maße entstehenden freien Radikale neutralisieren.

BCAA´s  , also Leucin, Isoleucin und Valin sind hilfreich bei Insulin-Resistenz mit all ihren negativen Folgen. Es konnte auch gezeigt werden, dass bei körperlichen Anstrengungen in großer Hitze, also einem physikalischen Stress für den Körper, die Leistungen unter einer Substitution mit BCAA´s, also Leucin, Valin und Isoleucin, signifikant besser waren.

  • Stress ist ein Magnesium-Räuber und die Nebenniere braucht in dieser Situation besonders viel davon.
  • Omega-3-Fettsäuren pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. Hilft, Entzündungen, insbesondere den schädlichen unbemerkten stillen Entzündungen zu begegnen.
  • Pflanzenstoffe, die oxidativen Stress und damit freie Radikale bekämpfen und dem Körper helfen sich auf die gesteigerten Anforderungen durch Stress einzustellen.
  • Substanzen für den Darm. Prebiotika, also zum Beispiel Ballaststoffe, Probiotika, die für eine gesunde Darmflora sorgen.
  • Ausreichend Mineralstoffe und Vitamine für die Mitochondrien, die Energie-Kraftwerke unserer Zellen.

Gerade bei Stress gilt noch mehr als auf allen anderen Gebieten: Auf die Balance kommt es an!
Ein Zuviel ist genauso schlecht wie ein Zuwenig. Das gilt sowohl für die Anforderungen, das Bewegungstraining und insbesondere für die Nahrungsergänzung.

 

Stresssymptome abbauen

 

 

 

 

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